Neurologische Krankengymnastik (KG ZNS)

Bei der Neurologischen Krankengymnastik, auch als Physiotherapie nach Bobath bekannt, lernen Patienten mit einer Schädigung des zentralen Nervensystems verlorengegangene oder eingeschränkte Bewegungsabläufe neu. Doch was genau ist Neurologische Krankengymnastik, wie wirkt sie, was wird gemacht und wann kommt sie zum Einsatz?

Was ist Neurologische Krankengymnastik?

Die Neurologische Krankengymnastik ist eine Form der aktiven Bewegungstherapie. Sie zielt darauf, durch gezielte Wiederholungen Bewegungsabläufe, die aufgrund einer neurologischen Funktionsstörung verloren gegangen oder nur noch eingeschränkt möglich sind, neu zu lernen und zu verinnerlichen. Die Therapie baut darauf auf, dass das Nervensystem eine lebenslange Lernfähigkeit besitzt. Neurologische Krankengymnastik darf nur auf ärztliche Verordnung von speziell dafür weitergebildeten Physiotherapeuten, Logopäden und Ergotherapeuten durchgeführt werden. Oft arbeiten mehrere Berufsfelder ergänzend zusammen, um den Lernerfolg sicherzustellen.

Wie wirkt Neurologische Krankengymnastik?

Ziel der Neurologischen Krankengymnastik ist es, den Patienten ein weitestgehend eigenständiges Leben zu ermöglichen und möglichst nah an die alte Lebensqualität heranzuführen. Im besten Falle gelingt die Wiedereingliederung in den Alltag, wie er vor der Störung bestand. Dabei spielen eine größere Kontrolle von Haltung und Bewegung mit Verbesserung des Gleichgewichtes eine zentrale Rolle. Durch die normalisierte Beweglichkeit und Funktionsfähigkeit sollen auch Folgeschäden und Schmerzen vermieden oder gemindert werden.

Was wird bei Neurologischer Krankengymnastik gemacht?

Bei der Neurologischen Krankengymnastik geht es darum, geschädigte Nervenfasern und Synapsen neu zu bilden. Zentral dafür ist die Wiederholung bestimmter Bewegungssequenzen. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Beschwerden muss der Therapieplan jeweils individuell festgelegt werden. Im Fokus der Zusammenstellung der Übungen stehen dabei Aktivitäten, die im persönlichen Alltag eine Rolle spielen. Das Training ist nicht auf die Sitzung in der Praxis beschränkt, sondern auch rund um die Uhr in den Tagesablauf integriert. Wichtig für den Erfolg ist es, dass der Patient möglichst eigenständig arbeitet und sich die Unterstützung des Therapeuten auf das absolut notwendige Maß beschränkt.

Wann kommt Neurologische Krankengymnastik zum Einsatz?

Neurologische Krankengymnastik ist eine geeignete Therapie für alle Schädigungen des Zentralen Nervensystems. Zu diesem zählen Gehirn und Rückenmark. Häufige Probleme, bei denen Neurologische Krankengymnastik zum Einsatz kommt, sind etwa Störungen bei:

  • Kraftentwicklung der Muskulatur
  • Sinneswahrnehmung
  • Gleichgewicht
  • Haltungskontrolle
  • Bewegungskontrolle
  • Sprache
  • Sprechen
  • Schlucken
  • Gedächtnis
  • Aufmerksamkeit

Häufige Ursachen für solche Störungen sind zum Beispiel:

  • Schlaganfall
  • Schädelhirntrauma
  • Hirnblutung
  • Parkinson

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