Behandlung des Impingement-Syndroms

Das Impingement-Syndrom beschreibt eine schmerzhafte eingeklemmte Sehne oder einen Muskel in einem Gelenk. Dies führt mitunter zu schmerzhaften Bewegungseinschränkungen. Das Impingement-Syndrom betrifft am häufigsten das Schultergelenk, gefolgt vom Hüftgelenk. Es wird mit Schmerzmitteln, Physiotherapie und Operationen behandelt.

Das Impingement-Syndrom beschreibt ein schmerzhaftes Einklemmen der Sehnen oder Teile der Gelenkkapsel (Weichteile) im Gelenkspalt. Dadurch gleiten die Sehnen nicht mehr frei im Gelenkspalt. In den meisten Fällen führt dies zu degenerativen Veränderungen, die mit einer eingeschränkten Beweglichkeit der Gelenke einhergehen.

Das Impingement-Syndrom manifestiert sich meist im Schultergelenk. Sie betrifft etwa zehn Prozent der deutschen Bevölkerung (Männer und Frauen um das 50. Lebensjahr etwa gleich häufig). Häufig tritt ein Impingement-Syndrom im Hüftgelenk auf. Weniger häufig leiden Patienten unter einem Knöchel-Impingement-Syndrom.

Unterschiedliche Formen des Syndroms

Das Schulter-Impingement-Syndrom kann in zwei Formen unterteilt werden, je nachdem, welche Strukturen komprimiert werden:

Das primäre Impingement-Syndrom beruht auf Veränderungen knöcherner Strukturen wie einem Knochensporn oder einem zu stark abfallenden Knochendach.

Das sekundäre Impingement-Syndrom ohne Auslass tritt als Folge einer anderen Krankheit oder Verletzung auf, die den Gelenkspalt verengt. Dazu gehören zum Beispiel Schleimbeutelentzündungen (Bursitis) und Schäden an Sehnen oder Muskeln.

Impingement-Patienten leiden meist lange unter starken Schmerzen bei vielen Bewegungen. Ist die Ursache gefunden, kann schnell geholfen werden. In 45-61 % der Fälle ist es die häufigste Ursache für Schulterschmerzen. Menschen mit Jobs, die viel Schulter- oder Überkopfarbeit erfordern, haben ein höheres Risiko, ein Impingement zu entwickeln. Auch Überkopfsportler wie Volleyballspieler sind eher betroffen. Frauen und Männer sind etwa gleich häufig betroffen.

Schmerzen treten meist im Schulterbereich auf, die bis in die Hand ausstrahlen können. Der Schmerz wird durch Anstrengung und Arbeit über dem Kopf verschlimmert. Je nach Körperregion, in der das Syndrom auftritt, variieren die Symptome. Das Schulter-Impingement-Syndrom ist gekennzeichnet durch akute Schmerzen, die zunächst nicht empfunden werden, sich aber im Laufe der Zeit verschlimmern, insbesondere wenn das Gelenk belastet wird. Besonders starke Schmerzen werden durch das Anheben des Arms über den Kopf verursacht. Auch nachts sind die Schmerzen bei vielen Patienten so stark, dass sie auf der betroffenen Schulter nicht mehr schlafen können, was die Schlafqualität erheblich beeinträchtigt.

Charakteristisch für das Impingement-Syndrom ist, dass die Beweglichkeit in einem bestimmten Bereich schmerzhaft ist, dies wird auch als „Schmerzbogen“ bezeichnet. Der Betroffene hebt die Arme seitlich nach oben und spürt den Hauptschmerz im Bewegungsbogen zwischen 60° und 120°. Danach lässt der Schmerz nach oder verschwindet ganz.

Möglichkeiten der physiotherapeutischen Behandlung

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit sowohl einer konservativen als auch einer operativen Therapie. Schmerzmittel, entzündungshemmende Medikamente oder Injektionen werden verwendet, um die Symptome zu lindern. Die Ursache des Impingement-Syndroms wird effektiver mit physiotherapeutischen Methoden behandelt. Zusätzlich kommen entzündungshemmende und schmerzstillende Maßnahmen zum Einsatz.

Die physikalische Therapie des Impingement-Syndroms zielt auf die durch dieses Syndrom verursachten Probleme ab und zu lindern, insbesondere Schmerzen und Verengungen der Sehnen und Gewebe. Gezielte Übungen sorgen dafür, dass der Oberarmkopf Sehnen, Gewebe und Bänder unterhalb des Schulterdachs nicht mehr einklemmt und mehr Freiraum entsteht. Der Aufbau gewisser Muskelgruppen im Schultergelenk sorgt für bessere Kontrolle und mehr Stabilität. Auch die Stoßwellentherapie oder Kryotherapie können eventuelle Therapieansätze im Rahmen der physikalischen Therapie des Schulter-Impingement-Syndroms sein. Welche Behandlungsform die Betroffenen wählen, ist individuell und wird in der Regel vom Physiotherapeuten und Arzt in Absprache mit dem Patienten entschieden.

Wie bereits erwähnt, ist das physiotherapeutische Ziel der Behandlung in erster Linie die Beherrschung von Schmerzen und Bewegungseinschränkungen sowie der Muskelaufbau (insbesondere der Rotatorenmanschette). Das Hauptproblem beim Impingement-Syndrom der Schulter ist, dass der Abstand zwischen Schulterdach und Oberarmkopf zu klein ist, was zu Quetschungen und Beschädigungen der dazwischen liegenden Strukturen führt. Die sogenannte Rotatorenmanschette des Schultergelenks umfasst 4 Hauptmuskeln, die die Schulter im Schultergelenk fixieren. Daher ist es für eine erfolgreiche Behandlung wichtig, die Muskelgruppen zu trainieren, die den Oberarmkopf nach unten ziehen, um den Raum unter dem Schulterdach zu vergrößern. Dazu gibt der Physiotherapeut dem Betroffenen entsprechende Übungen an die Hand, die bei regelmäßiger Durchführung zu einer Verbesserung der Beschwerden führen.

Außerdem ist es bedeutend, die Schulterführung zu trainieren, da diese beim Impingement-Syndrom häufig beeinträchtigt ist. Dafür sind vor allem der Humerus und das Schlüsselbein verantwortlich. Bei einer Schulterverletzung wird das Schlüsselbein mehr verschoben als normalerweise nötig.

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