Faszientherapie

Die Faszientherapie, zielt wie der Name schon sagt, auf die Faszien. Diese Gewebefasern durchziehen in drei Schichten den gesamten Körper: die oberflächlichen Faszien im Unterhautgewebe; die tiefen Faszien im Bindegewebe um Knochen, Muskeln, Adern oder Nerven; die viszeralen Faszien um die inneren Organe. Sie sorgen dafür, dass alles an seinem Platz bleibt und tragen so zur Stabilität und Funktionsfähigkeit des Körpers bei. Auch werden über die Faszien Abfallstoffe in die Lymphkanäle geleitet, so dass sie für das Immunsystem von Bedeutung sind.

Bei den Faszien handelt es sich um wenige Millimeter dicke Faserbündel aus Kollagen, Elastin, verschiedenen Zellen und Wasser, in denen die einzelnen Fasern parallel angeordnet sind. Die Faszien sind beweglich und können sich verspannen, verdrehen, verkleben und verfilzen. In dem Fall können sie ihre Funktion nicht mehr wahrnehmen, durch Verdickungen werden Nerven eingeklemmt, geht Wasser verloren. Damit einher geht ein Verlust der Geschmeidigkeit des Gewebes. Die Faszientherapie zielt auf die Behebung solcher Probleme und ihrer Folgen. Doch was genau ist die Faszientherapie, wie wirkt sie, was wird gemacht und wann kommt sie zum Einsatz?

Was ist Faszientherapie?

Die Faszientherapie bedient sich Formen der Massage sowie aktiver und passiver Dehnungsübungen, um die Anordnung der Fasern in den Faszien in die normale, parallele Position zu bringen und die durch Verspannung, Verdrehung, Verkleben oder Verfilzen entstehenden Beschwerden zu lindern.

Wie wirkt Faszientherapie?

Ziel der Faszientherapie ist neben der Linderung von akuten wie chronischen Schmerzen auch eine Verbesserung der Beweglichkeit. Faszientherapie kann auch nach hoher Beanspruchung etwa beim Sport zur Regeneration eingesetzt werden. Vorbeugend ist eine regelmäßige Behandlung ein- bis zweimal die Woche sinnvoll.

Was wird bei der Faszientherapie gemacht?

Die Faszientherapie setzt sich aus drei Maßnahmen zusammen:

  • Massage
  • passive Dehnübungen
  • aktive Dehnübungen

Während die Druckausübung während der Massage zu einem Lösen der verklebten und verhärteten Faserstränge führt, sorgen klassische Dehnübungen dafür, dass die Faszienketten in die Länge gestreckt werden. Die Federfunktion der Faszien, die etwa bei sprunghaften Bewegungen gebraucht wird, kann in federnden Bewegungen trainiert werden. Da das Fasziensystem den ganzen Körper durchzieht, kommt es bei einer Störung an einer Stelle oft zu einer regelrechten Kettenreaktion. Es kann daher durchaus Sinn machen, die Behandlung an einer anderen Stelle als der akut betroffenen anzusetzen. Übungen und Massagen lassen sich durch die Verwendung einer sogenannten Faszienrolle und von Faszienbällen verstärken. Für optimale Wirksamkeit sollte die richtige Anwendung von einem Therapeuten erklärt und am besten überwacht werden.

Wann kommt die Faszientherapie zum Einsatz?

Die Faszientherapie dient in erster Linie der Schmerzlinderung sowie einer Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens. Mit am häufigsten auf Probleme mit den Faszien zurückzuführen sind Rückenschmerzen, die durch ein regelmäßiges Faszientraining gelindert und vorbeugend vermieden werden können. Das ist besonders wichtig, da eine ungünstige Körperhaltung bei der Arbeit am Computer im Zusammenspiel mit schwacher Muskulatur die schmerzhaften Faserverdickungen begünstigt.

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