Arthrose und wie die Physiotherapie helfen kann

Ursachen für Arthrose

Arthrose tritt immer bei übermäßiger Beanspruchung des Gelenkknorpels auf. Ist der Knorpel bereits geschädigt, reicht manchmal schon die normale Alltagsbelastung aus. Was genau Arthrose verursacht und warum sie manchmal bei sehr jungen Menschen entsteht, ist noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass mehrere Faktoren den Ausbruch und Verlauf der Erkrankung bestimmen.

Mögliche Risikofaktoren für Arthrose sind:

  • Erbliche Veranlagung
  • Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes
  • Angeborene Fehlbildungen
  • Verletzungen, wie eine Verletzung des Kreuzbandes oder eine Verletzung des Meniskus
  • Längere Überlastung, wie Übergewicht, extreme körperliche Aktivität oder anstrengende körperliche Arbeit.

Hochrangige Studien belegen nun, dass Bewegung bei Patienten mit Knie- oder Hüftgelenksarthrose nicht nur Schmerzen lindert, sondern auch die Beweglichkeit der Gelenke erhält. Physiotherapie (PT) wird in internationalen Leitlinien neben Gewichtsreduktion und schmerz- oder entzündungshemmenden Medikamenten als Hauptelement der konservativen Behandlung der Arthrose angesehen.

Laut einer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Studie nutzte nur jeder zweite von über 3.500 Arthrosepatienten mindestens einmal ein ärztlich verordnetes Bewegungsprogramm. Insgesamt haben 98 Prozent der Patienten in mindestens einmal einen Hausarzt aufgesucht.

Behandlungsoptionen der Physiotherapie bei Arthrose

Vor allem aber ist die Physiotherapie als konservative Maßnahme eine der ersten Behandlungsoptionen. Es können physikalische Reize wie Wärme, Kälte, Ultraschall oder elektrische Stimulation verwendet werden. Manuelle Techniken des Physiotherapeuten zur Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit sowie aktive Maßnahmen wie Kraftaufbau und Gleichgewichtsschulung zur Verbesserung der Funktionalität im Alltag leiten den Therapieverlauf. Ein weiterer wichtiger Faktor in der Physiotherapie ist die Vorbeugung von Arthrose und deren Fortschreiten.

Schwerpunkte der Physiotherapie sind daher:

  • Schmerzlinderung
  • Entzündungshemmendes Mittel
  • Verbesserte Mobilität
  • Verbesserung der Lebensqualität
  • Verhinderung des Fortschreitens der Krankheit

Operative Eingriffe kommen erst in späteren Stadien, bei starken Schmerzen, erheblichen Einschränkungen im Alltag und Unwirksamkeit der konservativen Therapie in Betracht. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: Arthroskopie oder Teil-/Totalendoprothetik.

Arthrose kann auch junge Menschen und Sportler betreffen. Außerdem sollten wir nicht vergessen, dass eine starke degenerative Veränderung im Röntgenbild nicht zwangsläufig mit starken Schmerzen einhergeht und umgekehrt. Bei entsprechender Therapie ist bei Arthrose ein normaler aktiver Lebensstil möglich.

Arthrose ist nicht heilbar. Ist der Verschleiß der Gelenke einmal eingetreten, gibt es keine Möglichkeit, ihn rückgängig zu machen. Umso wichtiger ist es, Gelenkverschleiß frühzeitig vorzubeugen. Ausreichende Bewegung und gezieltes Muskeltraining sind die Basis und letzte Voraussetzung für gesunde Gelenke. Neben der Kräftigung der Muskulatur trägt körperliche Aktivität auch zur Gewichtsabnahme bei. Besonders geeignet sind hier gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen. Bei bereits bestehender Arthrose kann Physiotherapie helfen, Funktionseinschränkungen zu beseitigen oder zu reduzieren.

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